4 kleine Teegeschichten für einen genüsslichen Teeabend

Innehalten und genießen – kleine Teegeschichten für einen entspannten Abend

Was gibt es Schöneres, als es sich nach einem stressigen Tag mit einer dampfenden Tasse Tee gemütlich zu machen?

Seit Jahrtausenden lassen sich Menschen davon anregen oder beruhigen. Ein behaglicher Teeabend ist wie geschaffen dafür, in Märchen und Erzählungen zu versinken. Lassen Sie sich verzaubern – von Tee und Teegeschichten!

Die Ursprünge – wie der Tee in die Tasse kam

Die bekanntesten Anbauregionen China, Japan und Indien beanspruchen alle drei die Entdeckung des ältesten Getränkes der Welt für sich. In jedem Land gibt es unterschiedliche Legenden zu seinen Anfängen.
So erzählen sich Chinesen seit 5.000 Jahren von Kaiser Shen Nung, der laut Überlieferung mit einer Tasse heißem Wasser durch seinen Garten spazierte. Als ein Windhauch die Blätter eines Baumes in seinen Becher wehte, begann sich der Inhalt zu färben. Außerdem verströmte er einen angenehmen Duft. Nachdem der Kaiser vom „verwandelten“ Wasser kostete, begeisterte ihn der köstliche Geschmack des ersten Tees.
In Japan existiert die Sage von einem buddhistischen Mönch namens Daruma. Bei seinen Meditationen schlief er ein, was ihn sehr erboste. Um wach zu bleiben riss er sich wutentbrannt die Augenlider aus und warf sie weg. Wo sie die Erde berührten, wuchs der erste Teestrauch.
Auch die – weniger blutige – indische Version zur Teegeschichte handelt vom gleichen Thema. Ein Mönch wollte sieben Jahre lang nicht schlafen. Nach fünf Jahren drohte ihn jedoch die Müdigkeit zu überwältigen. Er kaute einige Blätter eines Strauches in der Nähe und fühlte sich sofort erfrischt. So erreichte er sein Ziel – und entdeckte den Tee.

Very British – die englischen Teerituale

Kaum eine andere Nation zelebriert ihre Teepausen so hingebungsvoll wie die Briten. Bereits im 17. Jahrhundert importierte das Königreich die kostbaren Blätter aus China. Anfangs konnte sich nur die Oberschicht den Genuss leisten. Die „Tea Time“ mit ihren liebenswerten Eigenheiten galt als Statussymbol. Queen Anne, die seinerzeit regierte, steigerte angeblich die Popularität des Getränkes. Zum Frühstück bevorzugte sie Tee statt des damals üblichen warmen Bieres. Nach und nach eröffneten „Teegärten“, die – anders als die Kaffeehäuser – für Frauen offenstanden. Ihr Besuch bildete eine willkommene Abwechslung, zumal es bald musikalische Unterhaltung gab: Der „Tanztee“ entstand. Neben dem „Early Morning Tea“ und dem „High Tea“ (eher ein Abendessen) gilt der „Afternoon Tea“ als Inbegriff dieser Kultur. Angeblich erfunden von einer königlichen Hofdame, stellte die auch „Five o‘ Clock Tea“ genannte Zeremonie ein gesellschaftliches Ereignis mit eigenen Regeln dar. Edle Tischwäsche, feinstes Porzellan sowie ausgesuchte Begleiter wie Scones, Orangenmarmelade und die berühmten Gurkensandwiches gehören dazu.
Für Heiterkeit sorgte vor einiger Zeit die Anekdote eines Handwerkers, der im Buckingham-Palast arbeitete. Die Königin höchstpersönlich fragte ihn, ob er einen Tee wünsche. Allerdings stand er abgewandt und erkannte sie zunächst nicht. Er nahm die Offerte an, jedoch nicht, ohne darauf hinzuweisen, dass er einen Becher „Handwerkertee“ wolle – „kein Porzellan oder solche Mätzchen“. Die Queen, allgemein für ihren Humor bekannt, ging und brachte das Gewünschte. Jetzt wurde dem armen Mann klar, wer da servierte…

Die Rettung des ehrenwerten Tschung-Hun-Wing

Eine bittersüße Geschichte aus China unterstreicht die belebende Wirkung des Tees auf den Geist des Menschen.
Tschung-Hun-Wing, Leibarzt des Kaisers, geriet durch den unglücklichen Tod einer geschätzten Patientin in eine Palastintrige. Ihr Ehemann, ein ranghoher General, forderte sein Todesurteil. Der Herrscher gewährte ihm einen letzten Ausweg. In einem Gefäß sollte ihm der Großmandarin zwei Seidentücher reichen: eines mit dem Todeszeichen, das andere mit dem Zeichen des Lebens. Wählte er das Lebenszeichen, wollte der Regent ihn begnadigen. Tschung-Hun-Wing erfuhr jedoch, dass sein Widersacher beide Tücher mit dem Symbol des Todes besticken ließ. Sein Schicksal schien besiegelt. Während der Teestunde sann er über eine Lösung nach. Am folgenden Tag bot ihm der Mandarin das Behältnis. Tschung-Hun-Wing griff zu und verschluckte eines der Tüchlein vor aller Augen. Nun musste das verbleibende geprüft werden. Da es das Todeszeichen trug, konnte der Arzt nur richtig gewählt haben. So rettete ihm der „gute Geist des Tees“ das Leben.

Von Wölkchen und Kluntjes – UNESCO-Erbe ostfriesische Teezeremonie

Ganz Deutschland trinkt Kaffee? Weit gefehlt! Im Nordwesten leben die stolzen Ostfriesen. Deren Teezeremonie kann durchaus mit der britischen mithalten. Der Brauch gilt als so bedeutsam, dass ihn die deutsche UNESCO Kommission 2016 ins Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufnahm.
Im 17. Jahrhundert kam der wertvolle Tee mit Seefahrern in die Region. Die Einheimischen fanden Gefallen daran und ließen sich fortan ihren Genuss von niemandem mehr nehmen. Nach Handelskonflikten und Schmuggelvorwürfen versuchte Friedrich II. erfolglos, den Ostfriesen ihr Getränk abzugewöhnen. Die Auseinandersetzungen bezeichnen Historiker als „Teekrieg“. Schließlich gab der preußische Herrscher frustriert auf. Die störrischen Friesen durften ihr „chinesisches Drachengift“ weiter konsumieren. Jeder Ostfriese trinkt etwa elfmal so viel davon wie der deutsche Durchschnitt. Zur „Teetied“ kommt die kräftige Mischung in die vorher angewärmte Kanne. In der Tasse erhält sie durch die typischen Kluntjes ihre feine Süße. Dieser Kandiszucker ist dabei ebenso unverzichtbar wie das „Wölkchen“, der Löffel Sahne. Traditionell trinken Friesen ihren Tee, ohne umzurühren. Drei Tassen stellen die Mindestration für jeden in einer solchen Runde dar. Vorher abzulehnen, gilt als unhöflich.

Nicht nur in Ostfriesland symbolisiert der Tee Harmonie und Gastfreundschaft. Lange Gespräche und unterhaltsame Teegeschichten gehören dazu. So hat sich über alle Kulturen der Tee als ein wärmendes und geselliges Getränk etabliert der jede Gesellschaft Ihre eigene feine Töne hinzufügen konnte.

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